03/2022 | Managed Care: BMC-Kongress 22 rückt Patient:innenzentrierung in den Fokus


Mit einem Aufruf zu mehr Patient:innenzentrierung und mutigen Schritten hin zu einer Transformation der Gesundheitsversorgung wurde der 12. BMC-Kongress am 19. Mai eröffnet. Knapp 700 Teilnehmende aus allen Bereichen des Gesundheitswesens diskutierten an zwei Tagen in 33 Fachforen mit mehr als 100 Referent:innen vor Ort und auf einer digitalen Kongressplattform über die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung. Mit seinem breiten Themenspektrum hat sich der jährlich stattfindende BMC-Kongress in den vergangenen Jahren zu einer festen Institution im Gesundheitswesen in Deutschland entwickelt. Für viele ist der BMC-Kongress eine der wichtigsten Dialog- und Innovationsplattformen der Gesundheitsbranche.

Neue Formen der Zusammenarbeit
Die GWQ war in diesem Jahr gleich mit zwei Referentin:innen in zwei Foren vertreten. In beiden Foren wurden neue Modelle für eine sektoren- und trägerübergreifende Zusammenarbeit vorgestellt und erörtert.

Beispiel „Herz-Hirn-Allianz“
Als Partnerin der ersten Stunde der „Herz-Hirn-Allianz“ engagiert sich die GWQ zusammen mit weiteren Bündnispartner:innen aus Fachgesellschaften, Patient:innenorganisationen, Krankenkassen sowie der Industrie seit 2021 für die Reduzierung kardiovaskulärer Ereignisse. Diese sind die häufigste Todesursache in Deutschland und zudem in Diagnose und Behandlung sehr kostenintensiv. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine langfristige multisektorale Zusammenarbeit starker Partner mit einem gemeinsamen Ziel nachhaltige Veränderungen bewirkt. An diesem Punkt setzt die „Herz-Hirn-Allianz“ an, die bis 2030 alle kardiovaskulären Ereignisse in Deutschland um 30 Prozent reduzieren möchte. Dr. Johannes Thormählen, Vorstand der GWQ ServicePlus AG, stellte die Allianz sowie die geplanten Maßnahmen zusammen mit Dr. Klaus Edel, Mitglied im Vorstand des Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. und Dr. Olaf Göing, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft zur integrierten Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) e.V., vor.

Beispiel „MSnetWork“
Wie unterschiedliche Leistungsträger Schnittstellen definieren und Angebote aufeinander abstimmen können, erörterte Katharina Strunk, Referentin im Bereich Versorgung bei der GWQ in einem weiteren Forum. Zusammen mit Dr. Dr. Thomas Ruppel, Geschäftsführer bei Rechtsanwälte Dr. Dr. Ruppel und Annika Schneider vom Fachbereich Gesundheit der Technischen Hochschule Mittelhessen diskutierte sie am Beispiel des neuen Versorgungsansatzes „MSnetWork“, wie sich integrierte Versorgung am komplexen Gesundheits- und Versorgungsbedarf von PatientInnen orientieren kann, statt an bestehenden Strukturen. Im Kern geht es dabei um eine koordinierte fachärztliche Versorgung für Multiple Sklerose Patienten (MS). Entgegen der üblichen Splitterung in Zuständigkeiten und Kostenträger basiert der neue Versorgungsansatz auf dem Netzwerkgedanken. Um frühzeitig Risiken zu erkennen und zu behandeln, übernimmt, initiiert und koordiniert der behandelnde Neurologe im Zentrum des eigens geschaffenen „MSnetWork“ festgelegte Gesundheitsleistungen. Dazu gehören auch sozialmedizinische, rehabilitative, psychosoziale und arbeitsmedizinische Leistungen. Von der trägerübergreifenden Versorgung des Patienten wird eine positive Beeinflussung der Therapietreue und des Krankheitsverlaufs sowie eine Senkung der verbundenen Kosten erwartet.

Weitere Informationen
„Herz-Hirn-Allianz“
„MSnetWork“


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