04/19 | Regionalkonferenzen: Die vielfältige Welt des GWQ-Arzneimittelmanagements


Mit dem denkbar breiten Leistungsspektrum des GWQ-Arzneimittelmanagements stand bei der 6. Runde der Regionalkonferenzen ein ebenso interessantes, wie für alle Kassen wichtiges Themenfeld im Blickpunkt. Denn während die erfolgreichen und wirtschaftlich attraktiven Rabattverträge zu generischen Wirkstoffen und patentgeschützten Medikamenten weiterhin das Tagesgeschäft der GWQ-Apotheker bestimmen, haben die Experten in Düsseldorf zusätzlich verschiedene Geschäftsfelder entwickelt, mit denen die Effizienz und Transparenz der Arzneimittelversorgung im Interesse der Kundenkassen kontinuierlich verbessert werden. Angesichts dieser Themen lockten die Veranstaltungen am 18.09.2019 in Hamburg und am 17.10.2019 in München nicht nur Bestandskunden des Arzneimittelmanagements. Zu den Gästen gehörten auch Vertreter von Kassen, die angesichts der wachsenden Bedeutung des Segments erfahren wollten, welche Angebote mit welchem Nutzen sie von der GWQ erwarten können.

Zum GWQ-Leistungsspektrum, neben dem Kerngeschäft Rabattverträge, gab Dr. Barthold Deiters als Leiter Arzneimittel der GWQ einen Überblick. Er skizzierte Anforderungen und Lösungsansätze zu Geschäftsfeldern wie Hochkostenmanagement, Off Label Use oder RX Management, die zum Teil im Laufe der Veranstaltung vertieft aufgegriffen wurden. Zum Hochkostenmanagement, das zeigte der Vortrag von Dr. Anne Meyer vom GWQ-Arzneimittelmanagement, gehören unter anderem neue Lösungen zu besonders kostenintensiven Arzneimitteltherapien für bestimmte Krankheitsbilder.

Seit Mitte August ist beispielsweise das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) in Kraft, mit dem auch neue Regelungen für Hämophilieverträge eingeführt wurden. Beschrieben wurden zunächst die bisherige Versorgungssituation und die neuen Anforderungen. Noch wichtiger für die Kassen war allerdings die Vorstellung eines neuen GWQ-Angebots, mit dem die GWQ-Kunden rechtlich und wirtschaftlich optimal aufgestellt sind. Nach Verhandlungen mit Zentren und Pharmaunternehmen kann die GWQ bereits heute sagen: Die Verträge sind ein „Business-Case“ für die Kassen und werden zum Jahreswechsel 2020 starten.

Therapieallergene im Kommen
Ein zweites Handlungsfeld mit zunehmender Bedeutung für Versicherte und Krankenkassen sind Therapieallergene. Zu deren Marktsituation und Entwicklung gaben Dr. Janina Mette und Prof. Dr. Eike Wüstenberg von der ALK-Abelló Arzneimittel GmbH einen aufschlussreichen Überblick. Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Produkten, mit denen über eine zielgenaue Diagnostik und die spezifische Immuntherapie die Lebensqualität allergiekranker Menschen dauerhaft verbessert werden kann. Dabei zeigten die Referenten auf, dass und warum es sich um einen sehr speziellen Markt handelt, in den akut neue Bewegung kommt: Einerseits, so die ALK-Experten, gebe es auch 12 Jahre nach Einführung der Therapie noch immer nicht zugelassene Produkte, andererseits seien die bisher zugelassenen Produkte in der Verordnungspraxis stark im Kommen. Die GWQ unterstützt die nachgewiesene Wirksamkeit zugelassener Produkte durch Rabattverträge und informiert auch die entsprechenden Verordner darüber.

Ein dritter Bereich mit hoher und weiter zunehmender Bedeutung sowohl hinsichtlich der Qualität als auch der Kosten der Arzneimittelversorgung ist die große Zahl neuer Gentherapien. Auf diesem Feld hatte die GWQ im Frühjahr durch ihre Kooperation mit Novartis zu Kymriah® (Tisagenlecleucel) weithin für Aufsehen gesorgt, weil der Vertrag erstmal eine erfolgsorientierte Erstattung der Therapiekosten festschrieb. Dr. Barthold Deiters machte allerdings deutlich, dass damit nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist und beschrieb, welche verschiedenen Ansätze für Vertragskonstellationen grundsätzlich möglich sind – und welche von der GWQ aktiv verfolgt werden.

Transparenz und Steuerung
Genauso wichtig wie das Thema „wirtschaftlicher Einkauf“ ist die Aufgabe, Transparenz zu Kosten und Nutzen der Arzneimittelversorgung zu schaffen und, nicht zuletzt auf dieser Grundlage, Steuerungsinstrumente wirksam einzusetzen. Den Einblick in die Analytik erhielten die Vertreter der Kundenkassen durch Tobias Heidler, der als Referent Arzneimittel bei der GWQ arbeitet. Er gab Antworten auf Fragen wie „wie verhalten sich die Arzneimittelausgaben, welche Patienten profitieren am meisten und was passiert im Real-World-Setting?“ und erläuterte anhand von Beispielen, was eine ausgefeilte Versorgungsanalytik im Arzneimittelbereich heute leisten kann. Vor diesem Hintergrund konnte beschrieben werden, wie die best practice der Arzneimittelsteuerung aussieht. Neben Informationen zu den Möglichkeiten und Aktivitäten der GWQ im Rahmen der Arzneimittelsteuerung wurden Ansätze zur zielgerichteten Promotion von Verträgen aufgegriffen.

Wie alle anderen Bereiche des Gesundheitsmarktes werden auch Arzneimittelversorgung und -management durch die Möglichkeiten der Digitalisierung nachhaltig verändert. Frank Böhme, Geschäftsführer der scanacs GmbH, beschrieb schon erkennbare, digitale Lösungsansätze im Arzneimittelmanagement, die von der GWQ im Rahmen einer Kooperation auch schon genutzt werden. Diese Kooperation mit scanacs schafft nach Überzeugung der GWQ-Experten eine Win-win Situation für Apotheken und Krankenkassen. Wie die GWQ setzt das Startup scanacs auf die digitale Transformation des Gesundheitswesens bei absoluter Datensicherheit. Ziel von scanacs ist es, die Retaxation abzuschaffen und eine einfache wie effiziente Kommunikation zwischen Apotheke und Krankenkasse zu ermöglichen.

Die durchweg praxisrelevanten Vorträge führten zu einem guten und intensiven Austausch auf Fachebene. Die Diskussionen, wie auch das schriftliche Feedback bestätigten das große Interesse der Kassen an den GWQ-Produkten und künftigen Handlungsfeldern, belegen aber auch die Akzeptanz der GWQ-Kunden für das 2014 eingeführte Format der Regionalkonferenzen, mit dem die GWQ ihren Kunden bei Fachthemen regional entgegenkommt.


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