01/2021 | Studie: Netzwerk zur Stärkung der Teilhabe von chronisch Kranken am Beispiel von Multipler Sklerose (MS)


Mehr Gesundheit, geringere Kosten: Studie untersucht neue Versorgungsform

Die Erstdiagnosestellung einer MS-Erkrankung erfolgt meist zwischen dem 20. – 40. Lebensjahr der Betroffenen, also inmitten der Berufsausbildung oder Berufstätigkeit. Aufgrund der Symptome der Erkrankung sind an MS Erkrankte jedoch in Ihrer Erwerbsausbildung oder -tätigkeit oft eingeschränkt oder scheiden frühzeitiger aus dieser aus. Eine neue Maßnahme könnte nicht nur zu einer erheblichen Verbesserung des Krankheitsbildes beitragen, sondern auch die Teilhabe am beruflichen und sozialen Leben stärken.

Die neue Versorgungsform, welche im Projekt „Netzwerk zur Stärkung der Teilhabe von chronisch Kranken am Beispiel von Multipler Sklerose (MS) – MSnetWork“ umgesetzt wird, verfolgt einen sozialversicherungsträgerübergreifenden Ansatz zur koordinierten und integrierten Versorgung und greift so die notwendige Verbindung zwischen medizinischer Versorgung und beruflicher Teilhabe auf. Unter den vom Innovationsausschuss geförderten Projekten stellt MSnetWork aufgrund dieses trägerübergreifenden Ansatzes eine Besonderheit dar.

Die Gesamtleitung im Projekt MSnetWork obliegt dem Berufsverband Deutscher Neurologen. Konsortialpartner sind die GWQ, der Verband Deutscher Betriebs- und Werkärzte e.V. und die Universität und Universitätsmedizin Greifswald. Als unterstützende Kooperationspartner sind die Deutsche Rentenversicherung sowie einige Landesverbände der Neurologen beteiligt.

Das Projekt MSnetWork verfolgt ehrgeizige und vielversprechende Ziele mit einem hohen Umsetzungspotenzial, denn die gewonnenen Erkenntnisse können leicht auf die Regelversorgung von MS sowie anderen chronischen Erkrankungen übertragen werden. Grundlegend soll untersucht werden, ob die Intervention in der neuen Versorgungsform zu einer signifikanten Reduktion der Arbeitsunfähigkeitstage führt und ob die Teilnehmer:innen der Studie subjektiv eine Verbesserung ihres Gesundheitszustands wahrnehmen. Während der Projektlaufzeit soll außerdem evaluiert werden, in welchem Maße Kosten anfallen und inwieweit Kosten auf allen Ebenen eingespart werden können.

MS steht stellvertretend für weitere Erkrankungen, die schon früh auftreten und die Patient:innen ihr ganzes Leben hindurch begleiten. Daher hat das Projekt MSnetWork eine hohe politische Relevanz, da es beispielhaft für viele andere chronische Erkrankungen steht und aufzeigt, wie sie durch medizinische, therapeutische und berufliche Versorgung gezielt behandelt werden können.

Die neue Versorgungsform wird in den Versorgungsregionen Bayern, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt und evaluiert werden.


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