16.06.2015

Konkrete Problemlösungen und Forderung nach einer professionalisierten Grundversorgung

Der 7. GWQ-Tag bot Produkte für heute und Perspektiven für die Zukunft

 

Auch in diesem Jahr bot das Programm des GWQ-Tags den Teilnehmern einen Einblick in Konzeption und Nutzen von GWQ-Produkten sowie zwei Diskussionsforen, in denen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten für neue Versorgungslösungen und beim Datenschutz betrachtet wurden. Dementsprechend konnten die Gäste der GWQ zwei Erkenntnisse mit nach Hause nehmen. Erstens gibt es tagesgeschäftsrelevante Aufgaben, bei denen die Krankenkassen Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung mithilfe der Produkte der GWQ schon heute verbessern können. Zweitens aber gibt es einige Defizite des Versorgungssystems, die ohne ein grundsätzliches Umdenken beim Thema Qualität und Organisation nicht ausgeräumt werden können. Und Drittens lassen sich mit dem GWQ-Produkt AuditService bei der Prüfung des Datenschutzes Zeit und Kosten sparen.

 

Beide Aspekte hatte GWQ-Vorstand Dr. Johannes Thormählen schon in seinem Grußwort angesprochen. Er verwies beispielsweise auf das auf der Veranstaltung erstmals vorgestellte GWQ-Programm „Schmerzfrei in 2015“. Mit diesem modular aufgebauten Angebot reagiert die GWQ innovativ auf eine Versorgungslücke, die angesichts der fürs Gesundheitssystem eingesetzten Ressourcen eigentlich nicht existieren dürfte. Durch das neue Produkt können die Krankenkassen Zug um Zug eine bessere, vor allem aber schnellere Versorgung anbieten. Zugleich stellte Dr. Thormählen jedoch fest, dass das Produkt erst aufgrund struktureller Defizite des Systems erforderlich wurde. Die könnten nicht abgebaut werden, indem lediglich an einzelnen Stellschrauben gedreht wird, nötig sei ein systemischer Wandel.

 

Diese These wurde unterstützt durch einen Impulsvortrag von Prof. Dr. med. Thomas Kühlein, der sich mit Möglichkeiten der Qualitätssteuerung im vertragsärztlichen Bereich befasste. Für Prof. Kühlein ist die Stärkung der hausarztzentrierten Versorgung der Weg, um den Fehlentwicklungen der letzten Jahre gegenzusteuern. Das gehe aber nur mit den „Hausärzten von Morgen“, deren Verständnis für evidenzbasierte Medizin und für einen patientenorientierten Professionalitätsbegriff schon in der ärztlichen Ausbildung vermittelt werden müsse.

 

Obwohl Prof. Kühlein anhand eines Beispiels verdeutlichte, dass wissenschaftliche Daten ohne die Berücksichtigung der Versorgungswirklichkeit nicht zu der angestrebten „patienten-orientierten Evidenz“ führen, unterstrich er die Bedeutung der systematischen Auswertung von Routinedaten. Deren Potenzial hatten zuvor GWQ-Mitarbeiter anhand der GWQ-Analytik und des Arzneimittelmanagements beschrieben und erläutert, wie die GWQ ihre Kunden durch auf Routinedaten zurückgreifende Leistungen in Controlling und Analytik unterstützt.

 

Dabei, das war der zweite Schwerpunkt des 7. GWQ-Tags, spielt der Datenschutz eine zentrale Rolle. In dem Forum zum Thema „Datenschutz 2015 in Theorie und Praxis“ skizzierte Udo Polaszek, als Ministerialrat (i. R.) und vormaliger Leiter des Prüfdienstes GKV im Ministerium für Gesundheit des Landes NRW, Anforderungen und gesetzliche Neuerungen, verwies aber auch auf „Widersprüche bei der Umsetzung bzw. Handhabung des Datenschutzes“. Sein Impulsvortrag illustrierte Komplexität und Vielschichtigkeit des Datenschutzes, beschrieb ihn aber gleichwohl als lösbare, allerdings allein wegen der zahlreichen Auftragsdatenverarbeiter aufwändige Pflicht der Krankenkassen.

 

Dabei hilft das noch junge GWQ-Produkt AuditService, indem es den Krankenkassen Zeit, Personalaufwand und auch Kosten spart. AuditService reduziert den Aufwand für die gesetzlich geforderte Überprüfung des Datenschutzes der Dienstleister schon heute ganz erheblich. Durch das GWQ-Datenschutzaudit ersparen sich die Kassen die regelmäßigen Prüfungen ihrer durchschnittlich 50 Dienstleister, zugleich können sie die Kosten für die GWQ-Leistungen durch die Teilnahme an Prüfgemeinschaften zusätzlich verringern.


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