10.03.2020

Videosprechstunden können die Hausärzte schützen und neue Infektionsketten verhindern


Der Hausarzt+ Vertrag der GWQ erlaubt digitale Beratung in der HzV

Videosprechstunden beim Hausarzt können ein Dilemma bei der Bekämpfung des Corona-Virus auflösen: Patienten können sich per Video mit ihrem Hausarzt beraten, statt als potenzielle Virusträger das Praxispersonal und andere Patienten zu gefährden. Was vor kurzem noch visionär war, ist heute schon Realität. So haben zahlreiche Krankenkassen den Hausarzt+ Vertrag der GWQ ServicePlus AG unterschrieben, der Videosprechstunden im Rahmen der besonderen hausärztlichen Versorgung (HzV) in 12 Bundesländern fördert. Durch die telemedizinische Beratung kann das Entstehen neuer Infektionsketten verhindert werden, und das gerade jetzt so wichtige medizinische Personal wird vor unnötigen Gefahren geschützt.

Am Hausarzt+ Vertrag nehmen aktuell 41 Krankenkassen mit ca. 3,8 Millionen Versicherten in den Vertragsregionen teil, auf ärztlicher Seite sind es über 5.400 Hausarztpraxen. Seit Anfang dieses Jahres regelt der Vertrag auch die finanzielle Förderung für das Vorhalten entsprechender Videosprechstundensysteme durch die teilnehmenden Ärzte. „Wir haben sichergestellt, dass Ärzte diese neue Möglichkeit schnell und ohne bürokratische Hürden anbieten können,“ erklärt Anita Nuding, Leiterin HzV der GWQ ServicePlus AG. Neben der in den meisten Praxen und Haushalten sowieso vorhandenen Hardware (PC, Laptop, Tablet mit Mikro, Kamera und Internetzugang) benötigen die Hausärzte ein von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zertifiziertes Videosystem und müssen sich bei einem zugelassenen Anbieter registrieren. Die Patienten erhalten vom Arzt einen zeitlich begrenzten Zugangscode, mit dem sie sich über ihren Computer in das System einwählen.

Die Entscheidung, ob und wann sie Videosprechstunden anbieten, liegt bei den Hausärzten. Anita Nuding appelliert deshalb an die Ärzteschaft, diese neue Möglichkeit am besten sofort zu nutzen. Denn so können sie mit Menschen mit verdächtigen Symptomen oder Kontakt mit Erkrankten das weitere Vorgehen beraten, ohne sich, ihre Mitarbeiter und die Patienten im Wartezimmer einer Ansteckungsgefahr auszusetzen. Damit würde die Ausbreitung verlangsamt und das medizinische Personal geschützt – genau das, was nach Meinung der Epidemiologen die beste Strategie ist.


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