01.06.2021

GWQ startet Kooperation mit mentalis


Digitale Nachsorge bei psychischen Erkrankungen verbessert Erfolgsaussichten stationärer Behandlungen

Über eine neue Kooperation mit der mentalis GmbH ermöglicht die GWQ gesetzlichen Krankenkassen die innovative Erweiterung des Nachsorgeangebots für Versicherte mit psychischen Erkrankungen. Ab dem 1. Juni 2021 können Kassen ihren Versicherten für die Weiterbehandlung nach stationären oder teilstationären Aufenthalten ein App-gestütztes psychologisches Telecoaching zur Verfügung stellen, die jeden Nutzer über 24 Wochen durch ein auf den individuellen Fall ausgerichtetes Nachsorgeprogramm begleitet. Die App der mentalis GmbH, einer Ausgründung des Lehrstuhls für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, ist als Medizinprodukt zertifiziert und erfüllt die GKV-spezifisch hohen Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit.

In der Startversion werden digitale Nachsorgeprogramme für die Indikationen Alkoholabhängigkeit, Depression, Borderline, Essstörungen und Training emotionaler Kompetenzen zur Verfügung gestellt. Die Patienten erhalten ein psychologisches Telecoaching und ein auf Grundlage eines intelligenten Algorithmus konzipiertes Versorgungsangebot, das direkt nach Ende der Akutbehandlung ansetzt. Damit wird die insbesondere bei psychischen Erkrankungen sehr wichtige nahtlose Weiterversorgung sicherstellt. Durch die laufende Analyse von Patientenrückmeldungen und das Monitoring der Symptomatik wird der Erfolg des Versorgungsverlaufs beobachtet und ggf. durch Nachjustierungen sichergestellt. Zum Start werden die Programme zunächst in den Bundesländern Bayern, Hessen und NRW verfügbar sein, ein bundesweiter Rollout ist in Planung.

Die neue Kooperation ist ein weiteres Beispiel der GWQ-Strategie, durch innovative hybride Lösungen existierende Versorgungsdefizite gezielt auszuräumen: Die Bedeutung einer nahtlos anschließenden Nachsorge für Patienten mit psychisch indizierten stationären Behandlungen ist unstrittig, aber längst nicht immer gewährleistet. Aufgrund von Ressourcenmangel und Sektorengrenzen gibt es teils erhebliche Versorgungslücken, die im besten Fall mit medizinisch problematischen Wartezeiten verbunden sind. Die Konsequenz: Fast ein Drittel aller stationär behandelten Patienten mit psychischen Erkrankungen wird frühzeitig rehospitalisiert – eine enorme Belastung für Versicherte und ihre Angehörigen und ein erheblicher, grundsätzlich aber vermeidbarer Kostenfaktor für die Krankenkassen.


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