Der bisherige Flickenteppich regional unterschiedlicher Leistungen der Hausarztzentrierten Versorgung (HzV) gehört zumindest bei einer Reihe mittelständischer Krankenkassen der Vergangenheit an. Der GWQ ist ein entscheidender Schritt in Richtung eines bundesweit einheitlichen Versorgungsprogramms gelungen: Am 1. August traten in zunächst 12 Bezirken der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) gleichlautende Verträge in Kraft. In drei weiteren Bezirken wurde der Vertrag den Hausärzten ebenfalls schon angeboten, lediglich im Freistaat Bayern wird auf der bisherigen Vertragsgrundlage weitergearbeitet.
Den Anstoß für die vertragliche Neuregelung der HzV hatte die Bundesregierung mit dem 14. SGB V-Änderungsgesetz gegeben. Darin wurde die Verpflichtung der Kassen zur Umsetzung der HzV mit der privilegierten Gemeinschaft, das sind in der Regel die regionalen Hausarztverbände, ausdrücklich bestätigt; außerdem wurde durch die Streichung der bislang geltenden Refinanzierungsregel die Kostenentwicklung de facto freigegeben. Die GWQ-Verträge tragen den gesetzlichen Anforderungen Rechnung und sorgen zudem für mehr Effizienz: Während die Krankenkassen bislang mehrere Verträge mit Unterschieden bei Leistungsumfang und Vergütungsstrukturen erfüllen müssen, garantiert der Vertrag der GWQ eine bundesweit einheitliche Prozess- und Honorarstruktur, mit Ausnahme von Bayern.
Der GWQ-HzV-Vertrag basiert auf einem Schiedsspruch zur HzV in Baden-Württemberg. In der hausärztlichen Praxis werden die neuen Verträge ab dem 4. Quartal 2014 Schritt für Schritt umgesetzt.
Für die Krankenkassen ist die bundeseinheitliche Regelung, mit Ausnahme von Bayern, ein Fortschritt, die allen Beteiligten zu Gute kommt. Herr Stefan Döding von der Bertelsmann BKK: „Unsere Versicherten erhalten unabhängig vom Wohnort endlich die gleichen Extraleistungen von ihren Hausärzten, die Rolle der Hausärzte selbst wird aufgewertet und entsprechend vergütet, und wir Krankenkassen sparen Zeit und Geld, weil das aufwändige Management regional unterschiedlicher Verträge entfällt.“
Die GWQ ServicePlus AG vertritt als von mittelständischen Krankenkassen gegründetes Dienstleistungsunternehmen HzV-Verträge von derzeit 23 Kassen mit insgesamt 4,75 Mio. Versicherten.