28.05.2009

Vertragsmonopol der Hausärzte wird zu teuer

GWQ ServicePlus AG fordert faire Wettbewerbsbedingungen

Die GWQ ServicePlus AG hat das Verhandlungsmandat von 16 Betriebskrankenkassen für die hausarztzentrierte Versorgung nach § 73b SGB V. Sie vertritt damit die Interessen von ca. 3,5  Millionen Versicherten in diesem Bereich. Wesentlich ist für die GWQ eine faire Wettbewerbsordnung, die auf beiden Seiten des Marktes Monopole und Kartelle verhindert. "Wir sind für Hausarztverträge, wenn sie zu echten Qualitätsverbesserungen in der ambulante Versorgung führen. Die Erfahrungen der letzten Monate haben jedoch gezeigt, dass die Versorgung mit dem aktuellen § 73b kaum besser, aber sehr viel teurer wird", erklärt dazu Dr. Johannes Thormählen, Vorstand der GWQ ServicePlus AG.

Die GWQ fordert daher den Gesetzgeber auf, noch in dieser Wahlperiode die unsachgemäße Privilegierung eines Verbandes im Rahmen der Hausarzt-Regelung nach § 73b SGB V zu beseitigen. Dabei muss auch von der Vorstellung Abschied genommen werden, dass bereits beim Einstieg in selektive Vertragsformen nur "flächendeckende" Angebote in Frage kommen.

Die GWQ ServicePlus AG und die hinter ihr stehenden Kassen nehmen die Herausforderungen des Gesundheitsfonds und der Gesundheitsreform grundsätzlich an. Aus den Erfahrungen ergibt sich jedoch schon heute Handlungsbedarf für den Gesetzgeber. Der Aufsichtsrat der GWQ ServicePlus AG hat daher die anliegenden "Politischen Zielsetzungen und Forderungen" beschlossen.

Zu einer fairen Wettbewerbsordnung gehört vor allem, dass der Morbi-RSA transparent und manipulationsfrei gestaltet werden muss. Von zentraler Bedeutung ist dabei eine einheitliche und funktionsgerechte Rechtsaufsicht. Die GWQ fordert daher eine Neuordnung der Aufsicht über die Krankenkassen. "Der Morbi-RSA ist der finanzielle Blutkreislauf der gesetzlichen Krankenversicherung. Es ist unerträglich, dass die gespaltene Aufsicht bei diesem zentralen System zu einem Doppelstandard der Regulierung führt", sagt Dr. Thormählen.

Die GWQ ServicePlus AG ist ein von Betriebskrankenkassen gegründetes Dienstleistungsunternehmen. Sie versteht sich als Gemeinschaft mittelständischer Krankenkassen, für die sie innovative Lösungen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Qualität der Versorgung entwickelt. Die Verträge und Dienstleistungen der GWQ können von allen Krankenkassen als Aktionärs- oder Kundenkasse in Anspruch genommen werden.


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