12.10.2015

Palliativversorgung als "Gegenmittel" zu Sterbehilfe

GWQ zum Deutschen Hospitztag:

Es ist der Hospizbewegung zu verdanken, dass die Defizite bei der Versorgung sterbender Menschen in den Blickpunkt von Öffentlichkeit und Politik gerückt wurden. Allerdings, darauf weist die GWQ ServicePlus AG als Entwickler von Versorgungsangeboten anlässlich des Deutschen Hospiztags hin, können Hospize nur ein Baustein einer patientengerechten Versorgung am Lebensende sein. Krankenkassen setzen daher auf die so genannte integrierte allgemeine Palliativversorgung (i-APV), die durch eine ambulante Rundumversorgung ein menschenwürdiges Sterben zu Hause und in Pflegeheimen ermöglicht.

Laut WHO benötigen 60 Prozent aller Sterbenden eine professionelle Sterbebegleitung, über 65 Prozent der Deutschen möchten zu Hause sterben. Danach brauchen jedes Jahr bis zu einer halben Millionen Menschen eine besondere medizinische und pflegerische Betreuung, doch das ist angesichts der heutigen Versorgungsstrukturen schlicht nicht möglich. In Hospizen wurden 2013 ca. 35.000 Sterbende betreut, auch zusammen mit der schon eingeführten spezialisierten ambulanten Palliativversorgung kann daher nur ein Bruchteil dieser Versicherten wirklich gut versorgt werden.

In Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Augsburger Palliativversorgung gGmbH (APV) wurde ein Konzept für die i-APV erarbeitet, das Anfang 2016 im Raum Augsburg angeboten wird. Es bietet den Versicherten eine Alternative zu der unerwünschten, sehr teuren und stark belastenden intensiven Apparatemedizin in den Krankenhäusern und soll den Freitod oder der Wunsch nach Sterbehilfe zur seltenen Ausnahmemachen.

i-APV umfasst alle für Patienten notwendigen Leistungen. Fallbetreuer organisieren

  • die umfassende medizinische, pflegerische und medikamentös abgestimmte Versorgung,
  • die regelmäßige Symptomkontrolle, um ggf. nachsteuern zu können,
  • eine 24-Stunden Rufbereitschaft,
  • sowie weitere Einzelleistungen nach Bedarf der Patienten.

Beratung und Hilfestellung erhalten auch die Angehörigen der Patienten, die durch diese Situation erheblichen Belastungen ausgesetzt sind. Die Kosten für das Angebot werden durch die Verhinderung von nicht erwünschten Krankenhauseinweisungen mehr als kompensiert.

i-APV ist damit nicht nur eine menschenwürdige Alternative zur Unter- oder Fehlversorgung und zum einsamen Sterben im Krankenhaus. Sie könnte, flächendeckend umgesetzt, auch die verfassungsrechtlich umstrittenen Gesetzeswürfe zur Sterbehilfe überflüssig machen.

Die GWQ ServicePlus AG ist ein von Betriebskrankenkassen gegründetes Dienstleistungsunternehmen. Sie versteht sich als Gemeinschaft mittelständischer Krankenkassen, für die sie innovative Lösungen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Qualität der Versorgung entwickelt. Die Verträge und Dienstleistungen der GWQ können von allen Krankenkassen als Aktionärs- oder Kundenkasse in Anspruch genommen werden. 


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