GWQ und Christophorus Hospiz Verein schließen Lücke in der Palliativversorgung
Ambulante Palliativversorgung wird immer wichtiger, denn sie garantiert die umfassende Versorgung Schwerkranker und Sterbender in ihrer häuslichen Umgebung. Doch hochwertige und ganzheitliche Palliativversorgung geht einen Schritt weiter: Sie bindet die Angehörigen der Patienten mit ein. Denn diese können einerseits unterstützen und helfen, leiden andererseits aber auch mit und können selbst Stärkung gebrauchen. Am 01.10.2018 startet in München deshalb mit der sogenannten „integrierten Allgemeinen Palliativversorgung“ (i-APV) ein völlig neuartiges Versorgungskonzept, das neben den benötigten medizinischen und pflegerischen Leistungen für die Kranken auch gezielte Hilfen für die Angehörigen umfasst. Das Versorgungsmodell wurde von der GWQ ServicePlus AG und dem Christophorus Hospiz Verein e.V. München (CHV) mit Unterstützung der SiemensBetriebskrankenkasse SBK geschlossen und steht allen Kassen offen.
Obwohl die meisten schwerkranken Menschen die letzte Lebensphase zu Hause verbringen möchten, stirbt bis heute jeder Zweite im Krankenhaus. Denn weder die Organisation in der Regelversorgung noch die Vergütungsregeln der gesetzlichen Krankenversicherung sind auf eine umfassende, fallgerechte Versorgung zu Hause ausgelegt. Zwar gibt es mit der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) ein entsprechendes Angebot, doch das ist an bestimmte Bedingungen gebunden, die bei einem Großteil der Patienten nicht erfüllt sind. Die i-APV schließt gezielt die Versorgungslücke zwischen der Regelversorgung und der SAPV.
Schlüsselelement der i-APV ist die zentrale Koordinationsstelle beim Christophorus Hospiz Verein. Diese übernimmt im Stadtgebiet München die Organisation aller Leistungen, die für eine hochwertige Versorgung bis zum Lebensende im häuslichen Umfeld notwendig sind. Die i-APV stellt sicher, dass alle Leistungen genau auf die Situation der einzelnen Patienten angepasst und zusammengestellt werden – und das nicht nur in der letzten Lebensphase wie bei der SAPV, sondern bereits deutlich früher.
Durch i-APV werden schwerkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase früh- und damit rechtzeitiger zusätzlich von speziell ausgebildeten Palliative Care-Pflegekräften und Ärzten versorgt, die über eine palliativmedizinische Weiterbildung bzw. Facharztqualifikation verfügen. Damit schafft die i-APV auch einen Anreiz, dass sich möglichst viele Ärzte und Pflegedienste entsprechend qualifizieren. Zugleich - eine Neuerung in der gesetzlichen Krankenversicherung - werden Angehörige miteinbezogen und entlastet. Im Rahmen der iAPV werden Anleitungen zu pflegerischen oder medizinischen Maßnahmen angeboten, damit die Angehörigen den Patienten zur Seite stehen können. Genauso wichtig ist aber ein vielseitiges Beratungs- und Betreuungsangebot, das soziale und sozialrechtliche Aspekte abdeckt und Raum für Gespräche rund um spirituelle Fragen bietet.
Zum Christophorus Hospiz Verein e.V. München:
Seit mehr als 30 Jahren unterstützt der Christophorus Hospiz Verein (CHV) in München schwerkranke Menschen auf ihrem letzten Weg. Dabei stehen die Nöte und Bedürfnisse der betroffenen Menschen sowie ihrer Angehörigen im Mittelpunkt. Die Betreuung durch ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter stellt sicher, dass Menschen in der schwierigen Endphase ihres Lebens begleitet, gut versorgt und umsorgt werden. Die Angebote und Dienste des CHV sind für die Betroffenen kostenlos.