26.02.2019

GWQ-Evaluation belegt: Deutlich weniger Komplikationen sowie höhere Präventions- und Impfquoten in der HzV


Die bei ihrer Einführung vor über einem Jahrzehnt oft als lästiges Pflichtprogramm bewertete Hausarztzentrierte Versorgung (HzV) entwickelt sich immer mehr zum Kernstück einer Grundversorgung, die Versicherten und Patienten ein Plus an Versorgungsqualität und Gesundheit bietet. Das beweist die von zwei GWQ-Teams durchgeführte Evaluation gleich dreier HzV-Verträge: Unter allen drei Verträgen erlitten Patienten mit Diabetes und Hypertonie im Vergleich zu einer Kontrollgruppe seltener schwerwiegende Komplikationen wie Apoplex und Myocardinfarkt. Auch wurden Präventionsleistungen von den HzV-Patienten stärker in Anspruch genommen, so lagen die Impfquoten bis zu 12 Prozent über denen der Vergleichsgruppe.

Analysiert hatten die GWQ-Experten das Outcome des HzV-Vertrags Nordrhein/Westfalen-Lippe, den VAG-GWQ-Vertrag für Bayern sowie den BKK Verbund-Vertrag Baden-Württemberg. Ausgewertet wurden die Daten von 110.000 HzV-Teilnehmern und einer entsprechenden Kontrollgruppe, die je nach Region bei bis zu 17 Kassen versichert waren. Bei der Kontrollgruppenbildung identifizierten die Analytiker der GWQ mittels eines weitestgehend kassenindividuellen Propensity Score Matchings zu jedem HzV-Patienten einen „statistischen Zwilling“, wodurch die Teilnehmer und die Kontrollgruppe in den relevanten Eigenschaften vergleichbar sind.

Eine besonders interessante Erkenntnis aus Sicht der GWQ: Grundlage der Erfolge ist das Gesamtkonstrukt HzV, nicht die Art der ärztlichen Vergütung. Dies konnte durch die gleichzeitige Evaluation mehrerer HzV-Verträge mit unterschiedlichen Vergütungsmodellen dokumentiert werden. So stiegen z. B. die Impfquoten nicht nur bei gesonderter Vergütung des Impfens, sondern auch wenn der Impfschutz über die Grundpauschale abgedeckt wurde.


Zur Übersicht