12.12.2018

GWQ geht neue Wege: Pay-for-Performance für neuartiges Therapieschema zur MS-Behandlung


Mit einem Vertrag über ein neuartiges Therapieschema zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) hat das GWQ-Arzneimittelmanagement für die Krankenkassen eine klassische Win-win-Situation geschaffen: Einerseits liegen die Jahrestherapiekosten für das Ende 2017 eingeführte Mavenclad® (Wirkstoff Cladribin) deutlich unter den Jahrestherapiekosten vergleichbarer Arzneimittel zur MS-Behandlung. Andererseits trägt der Mavenclad®-Hersteller Merck Serono GmbH das Risiko des Therapieversagens. Schlägt die Behandlung mit dem patentgeschützten Wirkstoff nicht an und ist eine andere Therapie notwendig, übernimmt der Hersteller die Kosten dieser Therapie.

Angesichts der kontinuierlich steigenden Arzneimittelausgaben wird der Ruf nach neuartigen Preismodellen immer lauter. Eine vielversprechende Lösung sind die sogenannten Pay-for-Performance-Verträge, mit denen die Kosten einer Arzneimitteltherapie letztlich an den Behandlungserfolg gekoppelt werden. Einen solchen Vertrag hat die GWQ ServicePlus AG nun mit der Merck Serono GmbH geschlossen. Ausschlaggebend dafür waren nicht allein wirtschaftliche Aspekte, sondern auch das neuartige Therapieschema: Laut den Zulassungsstudien erreicht Mavenclad® eine Wirksamkeit über einen Zeitraum von vier Jahren, obwohl die Patienten die Cladribin-Tabletten lediglich in kurzen Phasen während der ersten beiden Jahre einnehmen.

Das Arzneimittelmanagement der GWQ stellt durch den Vertrag mit Merck sicher, dass für die Krankenkassen keine zusätzlichen Therapiekosten entstehen, wenn die versprochene Wirksamkeit nicht erreicht wird: Falls Patienten trotz der Behandlung mit Mavenclad® auf eine andere Therapie umgestellt werden müssen, muss die Merck-Tochter die Arzneimittel-Mehrkosten für die zweite Therapie übernehmen. Schlägt die Mavenclad® Behandlung an, tragen die Kassen zwar die vollen Jahrestherapiekosten, doch die sind deutlich niedriger, bei vergleichbaren Medikamenten zur Behandlung der Multiplen Sklerose.

Weil die Therapietreue entscheidend für den Erfolg des Behandlungskonzepts ist, setzt die GWQ ergänzend auf Adhärenz-fördernde Maßnahmen. So werden die behandelnden Ärzte regelmäßig informiert, wenn eine Folgeverordnung für Mavenclad® ansteht. Dr. Barthold Deiters, Leiter Arzneimittel der GWQ, sieht den Vertrag als weiteres Beispiel dafür, wie die GWQ mit innovativen Vertragskonzepten für mehr Wirtschaftlichkeit bei der Versorgung mit neuen und patentgeschützten Wirkstoffen sorgt. Eine Aufgabe, die in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.


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