17.05.2019

Telemonitoring auf dem Weg zur Regelversorgung: Für Versicherte von GWQ-Kassen schon heute Realität


Die kontinuierliche telemedizinische Betreuung von Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz wird möglicherweise in drei Jahren für alle GKV-Versicherte eingeführt. Aber GWQ-Kassen können dieses innovative Versorgungsangebot schon heute anbieten. Grundlage dafür ist der GWQ-Vertrag TeleCoach+, durch den neben der Versorgung von Patienten mit der Indikation Herzinsuffizienz auch die COPD abgedeckt wird. Nicht nur aus Sicht der GWQ ein echter Meilenstein, denn die vom Bundesforschungsministerium geförderte TIM-HF2-Studie hat herausgefunden, dass sowohl die Sterblichkeit, wie die Zahl der Krankenhaustage bei telemedizinisch betreuten Patienten mit Herzinsuffizienz um 25 Prozent reduziert wurde und das bei verbesserter Lebensqualität.

Aufgrund dieser positiven Studienergebnisse hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Anfang März das Verfahren zur „Bewertung des datengestützten, zeitnahen Managements in Zusammenarbeit mit einem ärztlichen telemedizinischen Zentrum“ eingeleitet. Dieses Verfahren soll bis spätestens März 2022 abgeschlossen sein. Erster Schritt: Im kommenden September soll das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) einen Rapid Report (Schnellbericht) zum Nutzen des Verfahrens vorlegen. Anschließend folgt die „übergreifende Bewertung“ und Abwägung durch den G-BA. Das Beratungsergebnis und die damit verbundene Beschlussempfehlung sind dann Thema eines Stellungnahmeverfahrens.

Das langfristige und zeitaufwändige Verfahren ergibt sich aus dem Ziel, neue Methoden und Therapien nur nach sorgfältig überprüftem Nutzen in den GKV-Leistungskatalog aufzunehmen. Auf der anderen Seite wächst stetig die Zahl der Apps, die Patienten ein effektives Selbstmanagement versprechen. Diese sind aber in der Regel nicht in ein systematisches Versorgungskonzept eingebunden und verzichten oft auf die Beteiligung von zugelassenen Leistungserbringern.

Durch die Kooperation mit dem Robert-Bosch-Krankenhaus und der Philips GmbH kann den Versicherten der GWQ-Kassen schon jetzt ein systematisches und ganzheitliches Telemonitoring angeboten werden. Die TIM-HF2-Studie zeigt, dass so ein besseres und längeres Leben der Patienten erreicht werden kann – und gleichzeitig die Zahl der Krankenhaustage und damit -kosten signifikant verringert werden.

Selbstmanagement über die Aktivierung der Patienten spielt auch beim TeleCoach+ eine Schlüsselrolle. Die von den Patienten gemessenen relevanten Vitaldaten werden regelmäßig per Tablet an ein Telemedizin-Zentrum übertragen und dort nach definierten Kriterien analysiert. Verbindliche Regeln stellen sicher, dass die Patienten je nach Ergebnis zeitnah die passende oder notwendige Intervention erfahren – von kleinen Änderungen bei der Medikation, bis hin zur schnellen Reaktion bei Risikopatienten – natürlich in gemeinsamer Absprache mit dem Arzt. Denn dieser ist und bleibt erster Ansprechpartner für die Therapie und erhält durch den TeleCoach+ eine Unterstützung in der Patientenversorgung. Deshalb liegt das Engagement der Haus- und Fachärzte für das Programm bereits bei 91 Prozent.

Wer eingesteuert wird, entscheidet die jeweilige Krankenkasse. Verlässliche Entscheidungshilfen liefert die GWQ-Analytik durch eine ausgereifte Potenzialanalyse.


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