04/17 | SeGel Vergütung sinkt – Versorgungsqualität steigt – "SeGel on demand" kommt

Auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen aus der SeGel-Praxis und den Ergebnissen der Wirtschaftlichkeitsanalyse haben GWQ, Kundenkassen und Leistungserbringer in den vergangenen Monaten gemeinsam wirtschaftliche und qualitative Verbesserungen des Programms erarbeitet. Umgesetzt werden sie seit dem 01. Oktober 2017.

Was heißt das konkret? Zum einen sinken die Vergütungspauschalen spürbar, der durchschnittliche Jahresfallwert liegt nun um ca. 350 Euro unter dem bisherigen Betrag. Zum anderen gelten einheitliche Qualitätsstandards: Für allgemeine und individuelle Programminformationen erhalten die Teilnehmer künftig eine SeGel-Infomappe, außerdem besteht von nun an eine festgelegte Kontaktfrequenz und eine frühzeitige Statuserhebung der erreichten Versorgungsziele. Letzteres dient (auch) dazu, die Überleitung in die Regelversorgung effizienter zu gestalten. Für das Qualitätscontrolling werden die Krankenkassen Patientenbefragungen durchführen, die es auch ermöglichen, die Ergebnisse der verschiedenen SeGel-Regionen miteinander zu vergleichen.

Neu und zunächst als Pilotversuch integriert wird die Verlängerungs-Systematik „SeGel on demand“. Sie wurde eingeführt, weil die Versorgungspraxis gezeigt hat, dass starre Programmlaufzeiten nicht für jeden Patienten die optimale Lösung darstellen. „SeGel on demand“ eröffnet die Möglichkeit einer bedarfsangepassten Verlängerung des Programms und damit eine differenzierte Betrachtung der Notwendigkeit von Verlängerungen, mit dem Ziel, diese auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Es ist gedacht für Teilnehmer, die nach der üblichen Programmdauer von 36 Monaten stabilisiert sind, bei denen aber Risikofaktoren für eine erneute Krise – kurz nach Beendigung des SeGel-Programms – existieren. In diesen Fällen profitieren die Teilnehmer auch nach Ende der regulären SeGel-Versorgung von der flexibel auf den Einzelfall ausgerichteten Krisenintervention. Genutzt werden kann dieses Angebot innerhalb der ersten 12 Monate nach Programmende für maximal vier (nicht zwingend zusammenhängende) Monate. Abgerechnet wird bei „SeGel on demand“ nur die tatsächliche Inanspruchnahme, der Pilotversuch läuft bis Ende 2018.

Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist die kontinuierliche Erhöhung der Teilnehmerzahl. Nicht zuletzt wegen der erreichten Kostensenkung haben sich die SeGel-Kassen verpflichtet, die für eine SeGel-Teilnahme geeigneten Versicherten systematisch anzusprechen. Zudem kann eine gezielte Versorgung eine Kostenexplosion für diese Versichertengruppe entgegenwirken. Maßgeblich für die Zahl der Einsteuerungen ist dabei das von der GWQ ermittelte Versichertenpotenzial.


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