TeleArzt
Neue Wege der Arzt-Patientenkommunikation
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird die Gestaltungsmöglichkeiten der HzV weiter vergrößern: Die demografische Entwicklung in Deutschland führt zu einer zweifachen Herausforderung für das Gesundheitssystem. Einerseits wird die Zahl der (niedergelassenen/ praktizierenden) Ärzte sinken, andererseits steigt die Zahl der multimorbiden Versicherten - und damit der Versorgungsbedarf. Die Hausarztpraxis in Wohnungsnähe ist in ländlichen Regionen schon heute nicht mehr die Regel, aber auch in städtischen Regionen ist dieser Ärztemangel mittlerweile zu spüren.
Notwendig sind daher neue Wege, um die flächendeckende Versorgung von chronisch erkrankten und mobilitätseingeschränkten Versicherten zu sichern. Eine Methode hierzu ist die Entlastung der Ärzte mithilfe der Telemedizin und durch den Einsatz besonders qualifizierten nicht-ärztlichen Personals.
-
Unser Angebot
Durch innovative digital basierte Delegationsmodelle wie den TeleArzt werden Effizienz und Kapazität hausärztlicher Praxen spürbar erhöht, ohne dass die Betreuungs- und Versorgungsqualität leidet.
Die Sicherstellung der Versorgung chronisch kranker, mobilitätseingeschränkter Patienten durch die telemedizinische Versorgungslösung, insbesondere in ländlichen Regionen ist das Ziel des TeleArztes. Dieses Versorgungsmodul soll den Hausarzt durch Fahrzeiteinsparung entlasten und gibt dem Patienten die Möglichkeit, länger in seiner häuslichen Umgebung zu bleiben. Durch die Ausstattung mit allen relevanten medizintechnischen Hilfsmitteln in einer entsprechenden mobilen telemedizinischen Ausrüstung ist es der Versorgungsassistentin in der hausärztlichen Praxis (VERAH), die gesondert für diese Aufgabe geschult wird, möglich, Hausbesuche durchzuführen. Die Zuschaltung des Hausarztes mittels Videofunktion bei Bedarf gibt dem Patienten und der VERAH zudem die Möglichkeit zum direkten Austausch mit dem Arzt. Der bisherige Vertrag nach § 140a SGB V wurde zum 01.01.2019 in die HzV-Verträge der GWQ als zuwählbares Versorgungsmodul „TeleArzt“ überführt.
-
Die Umsetzung
Mein Arzt ist für mich da!
Durch den Einsatz der Telemedizin können nun nicht nur alle Vitalparameter erhoben und dem Arzt in seinem Praxissystem zur Verfügung gestellt werden, sondern der Arzt kann während des Hausbesuches hinzu geschaltet werden, seiner Mitarbeiterin Anweisungen geben und Entscheidungen treffen. Zudem kann er mit dem Patienten sprechen und sich somit selbst einen Eindruck über dessen allgemeinen sowie mentalen Zustand machen. Die Zuschaltung des Arztes ist insgesamt eine wichtige Botschaft für den Patienten, die eine zusätzliche Sicherheit ausstrahlt: Mein Arzt ist für mich da! Kernstück des telemedizinischen Versorgungsmoduls ist die mobile Ausrüstung, die der telemedizinisch weitergebildeten VERAH zur Verfügung steht. Die von der VERAH im Hausbesuch ermittelten Vitalwerte werden unmittelbar in das in der Praxis angewandte Arztinformationssystem übertragen.
Ein Tablet dient der VERAH weiterhin zur Durchführung der Videotelefonie im Bedarfsfall, zur Erfassung der Medikation und zum Ausfüllen von Fragebögen und weiteren Funktionalitäten wie Sturzrisikoanalyse, Wunddokumentation und Gesundheitsfragebögen. Die einfach bedienbare Anwendung ist für die Nutzung in ländlichen Regionen optimiert (Bandbreitenmanagement u. a.). Um eine flächendeckende Netzabdeckung zu gewährleisten, wird bei Verwendung des Tablets jeweils das stärkste zur Verfügung stehende Mobilfunknetz verwendet.
-
Ihr Nutzen
Der Weg zu einer koordinierten Primärversorgung
- Kombination aus medizinischer Fachkompetenz und telemedizinischen Versorgungslösungen bietet einen Mehrwert für Ihre Versicherten, insbesondere für chronisch kranke, mobilitätseingeschränkte Versicherte auf dem Land und in der Stadt.
- Erhaltung der Lebensqualität der Versicherten durch Vermeidung von akuten Exazerbationen bei chronischen Erkrankungen durch Intensivierung der ärztlichen Betreuung vor Ort, und Förderung der Compliance.
- Kosteneinsparung durch Effizienzsteigerung und Reduzierung von unnötigen Krankenhausaufenthalten, Folgeerkrankungen und Unfällen in der häuslichen Umgebung.
- Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung auch in strukturschwachen Regionen und für immobile Patienten.