Der GKV-Spitzenverband hat im Juni den fünften Bericht über die Entwicklung der Mehrkosten bei Versorgungen mit Hilfsmitteln für das Jahr 2022 vorgelegt. Insgesamt zeichnet der Bericht eine weitgehend unveränderte Situation im Vergleich zum Vorjahr.
GKV-weite Mehrkosten steigen stetig
Das GKV-weite Ausgabevolumen für Hilfsmittel lag in 2022 bei 9,8 Mrd. Euro. Dabei stiegen die Ausgaben der Krankenkassen erneut an. Allein für die letzten 6 Jahre beträgt der Anstieg 33 Prozent.
Während die überwiegende Anzahl (79 Prozent) der Versorgungen mit Hilfsmitteln mehrkostenfrei erfolgten, haben die Versicherten ca. 890 Mio. Euro an Mehrkosten gezahlt. Das entspricht durchschnittlich 141,66 Euro Mehrkosten je Versorgungsfall.
Allerdings variierte die Mehrkostenbelastung je nach Produktgruppe stark: Zwei Drittel des Mehrkostenvolumens entfielen auf Hörhilfen. Bei Einlagen und Sehhilfen bestanden ebenfalls weiterhin hohe Mehrkostenbelastungen. Auch hier ist die Situation unverändert.
Geringere Mehrkostenbelastung für GWQ-Kundenkassen
Die Analyse der Mehrkosten bei GWQ-Kundenkassen weist mit 99,75 Euro um 30 Prozent geringere durchschnittliche Mehrkosten auf als der GKV-Durchschnitt.
In 84 Prozent der Fälle wurden Versicherte der GWQ-Kundenkassen mehrkostenfrei mit Hilfsmitteln versorgt. Damit lag auch der Anteil der Fälle mit Mehrkosten (16,33 Prozent) bei GWQ-Kundenkassen um 22 Prozent unter GKV-Niveau.
Eine auffällig bessere Mehrkostensituation bestand bei den Produktgruppen „Inkontinenzhilfen“ und „Brustprothesen“.
Fazit
Versicherte der GWQ-Kundenkassen zahlten in 2022 seltener und geringere Mehrkosten gegenüber dem Durchschnitt aller GKV-Versicherten.