Die innovativen Versorgungslösungen mit konventionellen und digitalen Versorgungselementen, sogenannte „hybride oder Blended Care Lösungen“, helfen dabei, Versorgungslücken zu schließen und Versorgungsprozesse über Sektorengrenzen hinweg zu optimieren. Dabei stärken sie bei den Versicherten auch die Wahrnehmung der anbietenden Krankenkasse als „Gesundheitspartner“.
Vorteile auf der ganzen Linie
Die Verbindung von sinnvollen telemedizinischen sowie realmedizinischen Leistungen und Anwendungen ermöglicht beispielsweise eine gezielte (Ein-)Steuerung, die zielgerichtete Überführung in den Versorgungsprozess und vermindert Leistungsausweitungen. Zusätzlich bieten Lösungen wie das App-basierte, digitale „mentalis“ Nachsorgeprogramm für psychisch Erkrankte oder das Versorgungsprogramm „RhythmusLeben“ zur Schlaganfallprävention mit der Preventicus Heartbeats App zahlreiche Vorteile für Versicherte und Leistungserbringer.
Lesen Sie dazu in dieser GWQamPuls-Ausgabe auch den Rückblick auf ein Jahr „RhythmusLeben“ sowie die Zusammenfassung des Beitrages „Vorhofflimmern frühzeitig erkennen, Schlaganfälle vermeiden“, der Ende 2021 im Fachmedium „Welt der Krankenversicherung“ erschienen ist.
Für Versicherte beinhaltet das zum Beispiel die Verbesserung der Versorgung, etwa durch eine nahtlose Weiterbehandlung, die Vermeidung von Chronifizierung sowie das Schließen von Versorgungslücken, die Förderung der Gesundheitskompetenz und das Gefühl der Sicherheit. Leistungserbringer profitieren unter anderem durch nachhaltigere Behandlungserfolge, besseres Monitoring sowie eine höhere Akzeptanz für digitale Angebote.
Die Nachfrage steigt
Bereits zwölf Krankenkassen mit zusammen über vier Millionen Versicherten haben sich für die hybriden Versorgungslösungen der GWQ entschieden. Tendenz steigend. Zum Jahresstart ist beispielsweise die BIG direkt gesund den innovativen GWQ-Versorgungslösungen „mentalis“ und „RhythmusLeben“ beigetreten. Über die Motive haben wir im Interview mit Christiane Heidrich, Teamleiterin Managed Care bei der BIG direkt gesund gesprochen.
GWQamPuls: Liebe Frau Heidrich, wir freuen uns sehr, dass wir die BIG direkt gesund zum Start in das neue Jahr von zwei weiteren innovativen Versorgungslösungen der GWQ begeistern konnten. Was genau hat Sie überzeugt?
Christiane Heidrich: Zum einen erreichen die Angebote die BIG-Kunden, für die ein ergänzendes Versorgungsangebot im Umgang mit ihrer Erkrankung wichtig ist. Nach einem stationären Krankenhausaufenthalt mit einem umfangreichen und gut strukturierten Therapieangebot ist die Bewältigung des Alltags ohne bzw. mit nur noch eingeschränkter Unterstützung eine große Herausforderung. Das digitale Nachsorgeprogramm von mentalis bietet unseren Kunden da einen erheblichen Mehrwert. Beim Versorgungsprogramm „RhythmusLeben“ zur Schlaganfallprävention überzeugt der niedrigschwellige digitale Ansatz und das damit einhergehende Sicherheitsgefühl für den Nutzer, den Herzrhythmus immer im Blick zu haben. Die Ergebnisse der Nutzerbefragung einer Ihrer Kundenkassen bestätigen ja eindrucksvoll die Nutzerfreundlichkeit der Preventicus Heartbeats App und zeigen zudem eine hohe Teilnahmebereitschaft. Kundenmeinungen sind für die BIG stets überzeugende Argumente.
GWQamPuls: Bei beiden Produkten handelt es sich um sogenannte hybride Versorgungsmodelle. Wo sehen Sie die Mehrwerte dieses Ansatzes gegenüber einer digitalen Lösung ohne Einbindung von Leistungserbringern?
Christiane Heidrich: Digital unterstützte Gesundheitsversorgung kann die Qualität und Effizienz der Regelversorgung für alle Menschen verbessern, davon sind wir überzeugt. Dabei sollten jedoch analoge sowie digitale Strukturen und Prozesse ineinandergreifen und sich an den Bedürfnissen der Patient:innen orientieren. Analoge Versorgungsstrukturen mit medizinischen Experten genießen völlig zu Recht einen so hohen Stellenwert in unserem Gesundheitswesen. Das persönliche Arzt-Patienten-Gespräch, eine am Bedarf des Patienten ausgerichtete Heilmitteltherapie oder die bedarfsgerechte Versorgung mit Hilfsmitteln sind elementare Säulen in der Gesundheitsversorgung. Digitale Angebote können aber eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Innovative Akteure, die Ideen für eine evidente Versorgungsverbesserung in die Tat umsetzen, sind zudem verfügbar. Die Kombination beider Elemente ist unserer Ansicht nach ein echter Erfolgsgarant. So entsteht eine sinnvolle Verbindung von versierten Leistungserbringern und digitalen Versorgungskomponenten. Wir als BIG unterstützen solche Versorgungsansätze konsequent.
GWQamPuls: Bereits seit acht Jahren vertraut die BIG direkt gesund auf die Leistungen der GWQ. Was macht die Zusammenarbeit aus Ihrer Sicht lohnend?
Christiane Heidrich: Als mittelständische Krankenkasse profitieren wir von den umfangreichen Produkten und Dienstleistungen der GWQ. Auf der Grundlage der stetig wachsenden Leistungspalette bietet uns die Zusammenarbeit mit der GWQ die Möglichkeit, genau die Angebote auszusuchen, die für unsere Kunden sinnvoll oder notwendig sind. Darüber hinaus können wir unsere Wünsche und Ideen in die Zusammenarbeit einbringen. Die GWQ ist für uns zudem ein wichtiger Multiplikator und Wegbereiter für die Vernetzung in der Versorgung. Die Partnerschaft mit der GWQ ist für uns daher lohnend und wir werden diese gerne weiter fortsetzen.