01/2022 | Digitale Schlaganfallprävention: Ein Jahr „RhythmusLeben“ – Meilensteine, Erfolge und Lessons learned


Ein gutes Jahr ist „RhythmusLeben“ nun in der Umsetzung und kann rundum als Erfolg gewertet werden, sowohl aus Versorgungs- als auch aus ökonomischer Perspektive für die Krankenkassen. Und auch das Kernelement, die Preventicus Heartbeats-App gehört derzeit zu den erfolgreichsten und beliebtesten Gesundheits-Apps in Deutschland. Ende Januar trafen sich Beteiligte sowie neue Interessenten und beleuchteten die Ergebnisse der letzten Monate aus der Perspektive der Vertragspartner, der teilnehmenden Krankenkassen und Leistungsbringer sowie der GWQ.

Zwischenbilanz

Insgesamt sechs Kundenkassen mit einem Versichertenvolumen von über 1,4 Mio. Versicherten sind dem Versorgungsvertrag „RhythmusLeben“ inzwischen beigetreten. Bisher nutzen 9.720 Versicherte die Vorteile des gemanagten Prozesses zur Schlaganfallprävention. In der jüngsten Befragung äußerten 91 Prozent, dass die App ihnen Sicherheit gibt, 96 Prozent beurteilen die App als benutzerfreundlich und 85 Prozent würde die App weiterempfehlen.

Auch in Bezug auf die Gesundheitseffekte sowie in der gesundheitsökonomischen Bewertung ergibt sich ein positives Bild. Im Vergleich zur Regelversorgung zeigen sich überzeugende Lebenszeit-Effekte. So können rechnerisch pro 10.000 Teilnehmer:innen über 300 Vorhofflimmerer erkannt und 60 Schlaganfälle vermieden werden. Die gesamte Kostensenkung beträgt 1,29 Mio. Euro. Die Kosten für das Versorgungsprogramm „RhythmusLeben“, die erforderliche lebenslange NOAC-Therapie der neu gefundenen VHF-Patienten und Morbi-RSA sind dabei bereits eingerechnet. Nicht berücksichtigt ist hingegen die Verminderung von Co-Morbiditäten etwa durch Herzinsuffizienz oder Demenz.

Gesteigerte Versorgungseffizienz

Die digitale Gesundheitsanwendung „RhythmusLeben“ bewährt sich im Rahmen des gemanagten Prozesses als Lotse, der die Überleitung bei positiver Testung an den Kardiologen im Versorgungspfad koordiniert. Das Resultat ist eine gesteigerte Versorgungsqualität. Herzrhythmusstörungen können mit hoher Spezifität identifiziert werden. Außerdem steigert „RhythmusLeben“ die Versorgungseffizienz, indem ein niedrigschwelliger und selektiver Zugang zur Schlaganfallprävention bei Risikogruppen entsteht. Das Programm ermöglicht zudem einen transparent messbaren Erfolgsnachweis. Im Vergleich zu einem Screening ohne Vorselektion durch die Anwendung ist das Investment in den Prozess niederschwellig.

Für weitere Informationen lesen Sie auch das Interview mit Christiane Heidrich, Teamleiterin Managed Care bei der BIG direkt gesund zum Trend zu hybriden Versorgungsmodellen sowie die Zusammenfassung des Beitrages „Vorhofflimmern frühzeitig erkennen, Schlaganfälle vermeiden“, der Ende 2021 im Fachmedium „Welt der Krankenversicherung“ erschienen ist. Auch der SWR informiert in einem TV-Beitrag über das Präventionsprogramm.


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